Zwei Freunde, ein gemietetes Wohnmobil und ein Ziel: raus aus der Kälte, rein ins Abenteuer. Was als spontane Idee an einem verregneten Nachmittag in der Schweiz begann, entwickelte sich zu einer unvergesslichen Reise durch atemberaubende Landschaften, quirlige Märkte und unendliche Wüsten. Das Wohnmobil haben die beiden bei Wohnmobil Ferien gemietet – perfekt ausgestattet für eine so lange Reise. In diesem Reisebericht erzählen wir von einer 4-wöchigen Tour mit dem Wohnmobil von der Schweiz nach Marokko und zurück. Freut euch auf spannende Highlights, humorvolle Erlebnisse und die Geschichte einer Begegnung, die alles veränderte.
Woche 1: Der Weg in den Süden
Tag 1-3: Von der Schweiz nach Südfrankreich
Der Startschuss fiel an einem frostigen Novembermorgen, als die ersten Sonnenstrahlen die eisige Landschaft in ein goldenes Licht tauchten. Mit vollgepackten Koffern, einem Vorrat an Snacks und jeder Menge Vorfreude starteten wir unseren Motor und liessen die grauen Tage der Schweiz hinter uns. Die erste Etappe führte uns durch die beeindruckend verschneiten Alpen – ein Panorama, das uns immer wieder innehalten liess. Auf kurvigen Passstrassen schlängelten wir uns Richtung Süden, begleitet von der wärmenden Aussicht auf sonnigere Gefilde.
Nach einem langen Fahrtag erreichten wir Avignon, wo wir unser Wohnmobil auf einem charmanten Stellplatz unweit der berühmten „Pont d’Avignon“ parkten. Die Abendstimmung war magisch: Im Dämmerlicht reflektierte die alte Brücke im Wasser der Rhône, und wir genossen ein selbstgekochtes Abendessen mit Blick auf diese historische Kulisse. Ein Glas Wein in der Hand, tauschten wir die ersten Eindrücke aus und liessen den Tag ausklingen – der perfekte Start.
Am nächsten Morgen weckte uns die südfranzösische Sonne, und die Reise entlang der Côte d’Azur begann. Die Fahrt war ein Genuss für alle Sinne: Der salzige Duft des Mittelmeers lag in der Luft, und die Landschaft wechselte zwischen eleganten Küstenorten, Pinienwäldern und malerischen Buchten. Unser Ziel war ein Campingplatz in der Nähe von Cannes, den wir am frühen Abend erreichten.
Nach dem Einparken und einem kurzen Spaziergang zum Strand gönnten wir uns einen Apérol Spritz in einer kleinen Strandbar. Die glitzernden Wellen, die warme Abendluft und das Gefühl, endlich unterwegs zu sein – es hätte wirklich nicht besser beginnen können.
Tag 4-7: Durch Spanien nach Andalusien
Unsere Reise führte uns weiter entlang der traumhaften spanischen Mittelmeerküste, wo sich türkisblaues Wasser mit goldgelben Sandstränden und charmanten Städtchen abwechselte. Jeder Kilometer fühlte sich an wie ein Stück Freiheit, während wir das Wohnmobil durch malerische Landschaften lenkten. Die Sonne schien uns ins Gesicht, das Meer glitzerte in der Ferne, und die mediterrane Leichtigkeit war fast greifbar.
Ein absolutes Highlight dieser Woche war unser Stopp in Valencia. Die Stadt begrüsste uns mit einer Mischung aus modernem Flair und traditioneller Kultur. Nachdem wir das Wohnmobil auf einem Campingplatz ausserhalb der Stadt abgestellt hatten, machten wir uns mit Fahrrädern auf den Weg in die Innenstadt. Dort schlenderten wir durch die historische Altstadt, vorbei an der beeindruckenden Kathedrale und dem lebendigen Zentralmarkt, wo wir uns mit frischem Obst und spanischem Jamón eindeckten.
Natürlich durfte ein Besuch in einem traditionellen Restaurant nicht fehlen – unser Ziel war klar: die weltberühmte Paella Valenciana probieren. In einer kleinen, familiengeführten Taverne direkt an der Plaza de la Reina servierte man uns die dampfende, goldene Köstlichkeit. Der Geschmack von frischen Zutaten, kombiniert mit perfekt gegartem Reis und einer Prise Safran, war ein Erlebnis, das wir nicht so schnell vergessen würden. Valencia hatte uns definitiv verzaubert.
Doch wir hatten noch Grosses vor und setzten unsere Reise Richtung Süden fort. Die Landschaft änderte sich langsam, die Berge der Sierra Nevada rückten näher, und das Klima wurde merklich wärmer. Schliesslich erreichten wir Andalusien, eine Region, die uns mit ihrer einzigartigen Kultur und Lebensfreude begeisterte. In der Nähe von Málaga parkten wir unser Wohnmobil auf einem gemütlichen Campingplatz mit Blick auf das Mittelmeer. Von dort aus tauchten wir ein in das bunte Treiben der Stadt.
Die Altstadt von Málaga war ein Fest für die Sinne: enge, gepflasterte Gassen, die von Bougainvillea eingerahmt wurden, charmante Tapas-Bars, aus denen fröhliche Stimmen erklangen, und die verführerischen Düfte von Olivenöl, gegrilltem Fisch und frischen Kräutern. Wir gönnten uns einen Abend, an dem wir von Bar zu Bar zogen und uns durch die Vielfalt der andalusischen Tapas probierten – von knusprigen Croquetas bis hin zu würziger Chorizo und Patatas Bravas.
Während wir in der warmen Abendluft auf der Plaza de la Constitución sassen und dem bunten Treiben zusahen, konnten wir uns ein breites Grinsen nicht verkneifen. Der Gedanke, dass dies erst der Anfang unseres Abenteuers war, liess die Vorfreude auf das Kommende ins Unermessliche steigen.
Woche 2: Marokko – das Tor zu Afrika
Tag 8-10: Über die Meerenge nach Tanger
Der nächste grosse Meilenstein unserer Reise stand bevor: die Überfahrt von Algeciras nach Tanger. Früh am Morgen reihten wir uns in die Warteschlange am Fährhafen ein. Die Luft war erfüllt von einer Mischung aus Salzwasser, Diesel und einer spürbaren Aufregung – nicht nur bei uns, sondern auch bei den anderen Reisenden. Mit leichtem Kribbeln im Bauch rollten wir das Wohnmobil schliesslich auf das Schiff. Die mächtigen Klänge der Schiffshörner, das Treiben an Bord und der Gedanke, bald afrikanischen Boden zu betreten, sorgten für Gänsehaut. Afrika, wir kommen!
Die Überfahrt war ein Erlebnis für sich: Während wir uns auf dem Aussendeck den Wind um die Nase wehen liessen, konnten wir in der Ferne bereits die Küstenlinie Marokkos erkennen. Das azurblaue Wasser der Meerenge von Gibraltar glitzerte in der Sonne, und Möwen begleiteten uns auf unserem Weg. Als wir nach knapp zwei Stunden die Hafenstadt Tanger erreichten, fühlte es sich an, als würden wir eine völlig neue Welt betreten.
Tanger begrüsste uns mit einem unvergleichlichen Mix aus pulsierendem Leben und exotischer Atmosphäre. Die Strassen waren belebt, die Farben leuchtend, und die Geräuschkulisse aus hupenden Autos, rufenden Händlern und der arabischen Musik hatte etwas Magisches. Nachdem wir uns durch den dichten Verkehr bis zu einem zentralen Stellplatz gekämpft hatten, parkten wir unser Wohnmobil und tauchten ein in die berühmte Medina der Stadt.
Die engen, labyrinthartigen Gassen waren ein Fest für die Sinne: Überall boten Händler ihre Waren an – von duftenden Gewürzen über handgefertigte Keramiken bis hin zu kunstvollen Lampen. Der Duft von frisch gebackenem Fladenbrot zog uns schliesslich zu einem kleinen Stand, wo uns der Verkäufer mit einem breiten Lächeln ein Stück reichte. Dazu tranken wir heissen Minztee, dessen süsser, frischer Geschmack das perfekte Kontrastprogramm zur geschäftigen Atmosphäre der Medina bot.
Wir liessen uns treiben, ohne Ziel, nur mit der Neugier im Gepäck. Immer wieder blieben wir stehen, um die kunstvollen Details der bunten Türen und Mosaiken zu bewundern, die die Altstadt schmückten. Als die Sonne langsam unterging und die Medina in ein goldenes Licht tauchte, setzten wir uns auf eine kleine Dachterrasse und blickten über die Dächer Tangers. Der Anblick war atemberaubend: Minarette ragten in den Himmel, während der Ruf des Muezzins über die Stadt hallte.
Es war ein Moment, der uns tief berührte. Wir waren angekommen – nicht nur in einer neuen Stadt, sondern in einem Abenteuer, das uns die Weite und Vielfalt dieser Welt näherbringen würde. Und dies war erst der Anfang unserer marokkanischen Etappe.
Tag 11-14: Von Fes über den Atlas nach Marrakesch
Nach einem Zwischenstopp in Fes, der Stadt mit der ältesten Medina der Welt, wartete ein weiterer Höhepunkt auf uns. Fes war wie eine Zeitreise: Schon der Anblick der imposanten Stadttore, die mit kunstvollen Mosaiken verziert waren, raubte uns den Atem. In den engen, verwinkelten Gassen der Medina fühlten wir uns wie in einem Labyrinth. Esel bahnten sich ihren Weg durch die Menschenmassen, Händler priesen lautstark ihre Waren an, und der Duft von frisch gebackenen Teigwaren, Gewürzen und Leder lag in der Luft. Besonders beeindruckend war der Besuch der berühmten Gerbereien, wo die bunten Farben der Färbebottiche ein faszinierendes, aber auch intensives Bild boten.
Nach diesem intensiven Erlebnis führte unser Weg weiter – und zwar in die Höhe. Wir machten uns auf, den Hohen Atlas zu überqueren, ein Abenteuer, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die kurvigen Strassen schlängelten sich durch dramatische Berglandschaften, vorbei an tiefen Schluchten und kleinen Berberdörfern, die wie Perlen an den Hängen klebten. Wir legten immer wieder Stopps ein, um die grandiose Aussicht zu geniessen. Der Kontrast zwischen den schneebedeckten Gipfeln und der trockenen, rötlichen Landschaft war atemberaubend. Ein spontanes Picknick am Strassenrand mit frischen Oliven und Brot aus Fes machte den Moment perfekt.
Unser Ziel: Marrakesch – eine Stadt, die in ihrer Lebendigkeit kaum zu übertreffen ist. Schon bei der Ankunft spürten wir, dass diese Stadt uns in ihren Bann ziehen würde. Wir parkten das Wohnmobil auf einem gut gelegenen Campingplatz etwas ausserhalb und tauchten direkt in das Herz der Stadt ein: den berühmten Djemaa el Fna. Dieser Platz war ein Spektakel für alle Sinne. Schlangenbeschwörer, Musiker, Geschichtenerzähler und zahllose Essensstände füllten den Platz mit einer Energie, die uns sofort mitriss.
Besonders beeindruckend waren die Gewürzmärkte. Wir liessen uns von den Händlern die verschiedensten Düfte erklären, von leuchtend gelbem Safran bis zu intensivem Ras el Hanout, und deckten uns mit kleinen Beuteln voller Aromen ein, die uns auch zuhause noch an dieses Abenteuer erinnern sollten.
Am nächsten Tag gönnten wir uns etwas Entspannung – und das in typisch marokkanischer Manier. Wir besuchten ein traditionelles Hammam, eine Kombination aus Sauna und orientalischem Spa. Das Ritual aus dampfendem Wasser, schwarzer Olivenseife und einer wohltuenden Massage war genau das Richtige, um uns nach den anstrengenden Tagen zu erholen. Mit tiefenentspanntem Gefühl schlenderten wir anschliessend durch die Palmenhaine und überlegten, wie viel diese Stadt noch zu bieten hatte.
Marrakesch war eine Explosion von Eindrücken, ein Ort, der uns nicht nur faszinierte, sondern uns auch tief eintauchen liess in die marokkanische Kultur. Wir wussten: Dieser Abschnitt der Reise würde uns für immer im Gedächtnis bleiben.
Woche 3: Die Wüste ruft
Tag 15-17: Auf in die Sahara
Das Highlight unserer Reise war zweifellos die Tour in die endlosen Weiten der Sahara – ein Abenteuer, das uns sowohl herausforderte als auch zutiefst beeindruckte. Nach einer langen, aber faszinierenden Fahrt durch das Draatal, vorbei an Dattelpalmen und kleinen Lehmdörfern, erreichten wir Zagora. Diese kleine Oasenstadt gilt als das Tor zur Wüste, und der Schriftzug „52 Tage bis Timbuktu“ auf einer alten Steinplatte erinnerte uns daran, wie bedeutend dieser Ort für Karawanenreisende einst war.
Wir parkten unser Wohnmobil auf einem sicheren Stellplatz und tauschten die vertrauten vier Wände gegen das Versprechen einer Nacht inmitten der Wüste. Mit einem Allrad-Jeep ging es weiter ins Sandmeer. Die Fahrt war ein Abenteuer für sich, durch unwegsames Gelände, das uns mit jeder Düne tiefer in die scheinbar endlose Sahara führte. Als wir schliesslich unser Camp erreichten, schien die Zeit stillzustehen: Vor uns erstreckte sich eine goldene Landschaft aus weichen, sanften Sanddünen, die im Licht der untergehenden Sonne leuchteten.
Barfuss durch die kühlen Sanddünen zu laufen, war ein unbeschreibliches Gefühl. Der Sand fühlte sich fast seidig an und schien unter den Füssen zu leben. Wir erklommen eine hohe Düne, von der aus wir das gesamte Panorama überblicken konnten – der Horizont schien unendlich, und kein einziger Laut störte die majestätische Ruhe. Hier oben, umgeben von Nichts als Natur, wurde uns klar, wie klein wir doch in dieser grandiosen Welt sind.
Als die Dunkelheit hereinbrach, verwandelte sich die Wüste in ein Wunderland. Der Himmel, frei von jeglicher Lichtverschmutzung, zeigte uns ein Sternenmeer, das so klar und brillant war, wie wir es noch nie gesehen hatten. Wir verbrachten die Nacht unter freiem Himmel, eingehüllt in warme Decken und begleitet vom leisen Rascheln des Wüstensandes im Wind. Der Anblick der Milchstrasse, die sich wie ein leuchtendes Band über uns spannte, war schlichtweg magisch.
Unser Gastgeber, ein erfahrener Berber, bereitete uns ein traditionelles Abendessen: Tajine mit Gemüse und Fleisch, dazu frisch gebackenes Brot und ein dampfender Minztee. Wir sassen gemeinsam um das Lagerfeuer, hörten Geschichten aus der Wüste und lauschten den sanften Klängen einer Berbermelodie, gespielt auf einer Flöte. Es war ein Moment, der sich für immer in unser Gedächtnis einbrannte.
Am nächsten Morgen weckte uns der Duft von frisch gebrühtem Tee und das goldene Licht der aufgehenden Sonne, das die Dünen in warme Farben tauchte. Wir verabschiedeten uns schweren Herzens von diesem magischen Ort und kehrten nach Zagora zurück, wo unser Wohnmobil bereits auf uns wartete. Doch die Stille, die Weite und die unvergleichliche Schönheit der Sahara würden uns für immer begleiten. Dieses Erlebnis war nicht nur das Highlight unserer Reise – es war ein Highlight unseres Lebens.
Tag 18-21: Essaouira und die Atlantikküste
Zurück auf Asphalt führte uns die Route Richtung Atlantikküste nach Essaouira, eine Hafenstadt, die wie eine sanfte Brise nach den eindrucksvollen Strapazen der Wüste wirkte. Schon die Fahrt dorthin war ein Genuss: Die Landschaft veränderte sich langsam, die Wüste wich kargen Steppen, und schliesslich tauchten wir in das satte Grün von Arganbäumen ein, unter denen Ziegen gelegentlich akrobatisch auf den Ästen balancierten.
Essaouira selbst war wie ein Traum aus Blau und Weiss. Die Stadt, bekannt als Paradies für Surfer und Künstler, begrüsste uns mit ihrem einzigartigen Flair. Die weissen Mauern der Medina, die blauen Fensterläden und Türen sowie der beständige, salzige Wind vom Atlantik verliehen Essaouira eine unbeschreibliche Leichtigkeit. Wir parkten unser Wohnmobil auf einem Stellplatz mit Blick auf das Meer und begannen, die Stadt zu erkunden.
Die entspannte Atmosphäre war sofort spürbar: Fischer, die ihren Fang am Hafen anboten, Künstler, die ihre Werke auf kleinen Ständen präsentierten, und Strassenmusiker, deren Rhythmen die Gassen erfüllten. Essaouira war ein Ort, an dem die Zeit scheinbar langsamer verging. Während ich durch die Medina schlenderte, begab sich mein Freund Marc auf eine Entdeckungstour über den Markt – und dort begann eine Begegnung, die seine Reise auf eine besondere Weise bereicherte.
Auf dem lebhaften Markt voller Gewürzstände, handgefertigter Schmuckstücke und bunter Stoffe stiess Marc auf eine junge Frau namens Layla. Sie verkaufte traditionell gewebte Tücher und begrüsste ihn mit einem offenen Lächeln. Was als freundliches Gespräch über die Herstellung der Stoffe begann, entwickelte sich zu einer spontanen Stadtführung, bei der Layla ihm die versteckten Ecken von Essaouira zeigte. Sie führte ihn durch schmale Gassen, vorbei an kleinen Werkstätten, in denen Kunsthandwerker ihre filigrane Arbeit präsentierten, bis hin zu einem Café auf einer Dachterrasse, das den perfekten Blick auf die Stadt und den Hafen bot.
Der Höhepunkt ihres Treffens war ein gemeinsamer Spaziergang am Strand, wo der stetige Wind die Wellen zu einem Paradies für Surfer machte. Layla erzählte Marc von ihrer Liebe zur Stadt, ihrer Kultur und den Menschen, während die Sonne langsam im Meer versank. Die Farben des Himmels, ein leuchtendes Spektrum aus Orange, Pink und Lila, spiegelten sich auf dem nassen Sand und verliehen dem Moment etwas Magisches. Es war einer dieser Augenblicke, die man in seiner ganzen Intensität nur schwer in Worte fassen kann.
Als Marc später zurück zum Wohnmobil kam, war sein Lächeln unverkennbar. Essaouira hatte uns beide auf ganz unterschiedliche Weise berührt, und während ich die entspannte Atmosphäre der Stadt genossen hatte, hatte Marc eine Verbindung geknüpft, die diese Reise für ihn unvergesslich machte. Essaouira war ein Ort, der uns beide lehrte, die kleinen, unerwarteten Momente des Lebens zu schätzen – und das machte es zu einem der schönsten Stopps unserer Reise.
Woche 4: Heimwärts mit vielen Erinnerungen
Tag 22-25: Zurück durch Spanien und Frankreich
Nach einem letzten, wehmütigen Blick auf das imposante Atlasgebirge verabschiedeten wir uns von Marokko und machten uns auf den Weg zurück nach Europa. Die Fahrt Richtung Norden war begleitet von einem Mix aus Vorfreude auf Zuhause und dem leisen Bedauern, dass dieses Abenteuer langsam zu Ende ging. Doch die Rückreise hielt einige unerwartete Überraschungen für uns bereit, die uns das Gefühl gaben, dass diese Reise noch lange nicht abgeschlossen war.
Zurück in Spanien beschlossen wir, die Fahrt entspannt anzugehen und uns Zeit für spontane Erlebnisse zu nehmen. Unser erster längerer Stopp war Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, die uns mit ihrer Wärme und Lebensfreude sofort einnahm. Wir parkten das Wohnmobil auf einem zentral gelegenen Stellplatz und machten uns auf, die Stadt zu erkunden. Die beeindruckende Kathedrale mit ihrem Glockenturm, der Giralda, und der prachtvolle Alcázar-Palast waren wie aus einem Märchen. Doch das wahre Highlight wartete am Abend: ein spontanes Flamenco-Festival, das uns direkt in den Bann zog.
In einem kleinen, belebten Innenhof, beleuchtet von Girlanden aus Lichterketten, erlebten wir Flamenco in seiner pursten Form. Die Leidenschaft der Tänzer, die Intensität der Gitarrenklänge und die klagende Schönheit des Gesangs sorgten für Gänsehautmomente. Wir sassen zwischen Einheimischen, nippten an Gläsern voll frischer Sangria und fühlten uns, als wären wir ein Teil dieser lebendigen Kultur. Sevilla gab uns auf unserer Heimreise ein weiteres unvergessliches Kapitel.
Unsere Route führte uns weiter nach Norden, wo wir in der atemberaubenden Landschaft der Pyrenäen eine letzte gemeinsame Nacht unter freiem Himmel verbrachten. Der Stellplatz, den wir fanden, war perfekt: Umgeben von mächtigen Bergen, plätschernden Bächen und einer Stille, die nur gelegentlich von Vogelgesang durchbrochen wurde. Wir nutzten die Gelegenheit für einen letzten Grillabend, bei dem wir all die besonderen Momente unserer Reise noch einmal Revue passieren liessen. Frisches Brot, würzige Chorizo und gegrilltes Gemüse waren unsere Begleiter, während die Sonne hinter den Gipfeln verschwand und den Himmel in zarten Rosatönen färbte.
Die Pyrenäen boten uns die perfekte Kulisse, um diese Reise ausklingen zu lassen. Während die Sterne am Himmel erschienen und wir bei einem Glas Wein in unseren Campingstühlen sassen, wussten wir beide: Diese Wochen hatten uns nicht nur unglaubliche Orte gezeigt, sondern auch die Art von Freiheit und Freundschaft, die man nur auf einem solchen Abenteuer erleben kann. Mit diesem Gefühl im Herzen machten wir uns am nächsten Morgen auf den letzten Abschnitt unseres Weges – zurück nach Hause, aber mit einem Koffer voller Geschichten, die wir für immer mitnehmen würden.
Tag 26-28: Ein letzter Stopp in der Provence
Bevor wir endgültig die Heimreise antraten, beschlossen wir, noch ein letztes Highlight in unsere Reise einzubauen: einen Abstecher in die Provence. Diese Region, bekannt für ihre sanften Hügel, charmanten Dörfer und den unvergleichlichen Duft von Lavendel und Kräutern, sollte uns noch einmal in eine andere Welt entführen – und genau das tat sie.
Auch wenn die berühmten Lavendelfelder zu dieser Jahreszeit nicht mehr in voller Blüte standen, hatte die Provence ihren ganz eigenen Zauber. Die Landschaft war in warme Herbstfarben getaucht, und die kühle Morgenluft war erfüllt von einem dezenten Duft nach Thymian, Rosmarin und Pinien. Wir parkten unser Wohnmobil auf einem kleinen, idyllischen Campingplatz nahe eines Weinbergs und machten uns auf, die Umgebung zu erkunden.
Unser erster Halt war Gordes, eines der malerischsten Dörfer der Region. Die alten Steinhäuser, die sich harmonisch an den Hang schmiegsen, wirkten wie aus einem Gemälde. Von einem Aussichtspunkt hatten wir einen fantastischen Blick über die weite Landschaft der Provence, die sich bis zum Horizont erstreckte. Wir schlenderten durch die schmalen Gassen, vorbei an kleinen Kunstgalerien und gemütlichen Cafés, und gönnten uns einen Café au Lait mit einem frisch gebackenen Croissant – ein Genuss, der uns das Gefühl gab, die Zeit anzuhalten.
Ein weiteres Highlight war der Besuch der Abtei von Sénanque, die wir unbedingt sehen wollten. Eingebettet in ein Tal, umgeben von Lavendelfeldern, deren sanftes Lila auch im Herbst noch einen Hauch von Farbe zeigte, war die Abtei ein Ort der Ruhe und Besinnung. Wir verbrachten einige Zeit damit, durch die stillen, steinernen Gänge zu gehen und die Schönheit dieses historischen Ortes auf uns wirken zu lassen.
Natürlich durfte auch ein Abstecher auf einen der berühmten Märkte der Provence nicht fehlen. In Bonnieux, einem kleinen Dorf mit herrlichem Blick auf den Luberon, stiessen wir auf einen lebhaften Wochenmarkt. Die Stände waren beladen mit regionalen Köstlichkeiten: frisch gebackenes Baguette, Olivenöle, eingelegte Artischocken, Ziegenkäse und die aromatischsten Kräuter, die wir je gerochen hatten. Wir konnten nicht widerstehen und füllten unseren Einkaufskorb mit allem, was die Provence zu bieten hatte, für ein letztes gemeinsames Abendessen.
Am Abend kehrten wir zu unserem Campingplatz zurück, wo wir bei Kerzenlicht ein Festmahl unter freiem Himmel zubereiteten. Der Wein aus der Region, die frischen Kräuter und der warme Duft des Brotes schufen eine Atmosphäre, die wir so schnell nicht vergessen würden. Der Sternenhimmel über uns war klar, und in dieser letzten Nacht in der Provence fühlten wir eine tiefe Dankbarkeit – für die Reise, die Orte, die Menschen und die Freiheit, die uns begleitet hatte.
Die Provence war der perfekte Abschied von diesem Abenteuer. Sie liess uns träumen, zur Ruhe kommen und den Moment geniessen, bevor wir uns endgültig auf die Heimreise machten. Es war der letzte, aber keineswegs der leiseste Höhepunkt einer Reise, die in ihrer Vielfalt und Intensität unübertroffen war.
Schlussfolgerung
Vier Wochen, mehr als 5.000 Kilometer und unzählige Erinnerungen später parkten wir das Wohnmobil wieder vor der Haustür. Diese Reise hat uns nicht nur beeindruckende Orte und Kulturen gezeigt, sondern uns auch als Freunde noch enger zusammengeschweisst. Wenn du auch von Freiheit, Abenteuer und unvergesslichen Momenten träumst, dann schau bei Wohnmobil Ferien vorbei – das nächste Abenteuer wartet schon!